May 25, 2024
Viele langfristige körperliche Komplikationen nach einem Schlaganfall können mit Therapien gelindert werden. Manche Einschränkungen werden auch mit Medikamenten oder neuen technologischen Apps und anderen Hilfsmitteln behandelt. So wird die Unabhängigkeit und Lebensqualität wieder verbessert.
Eine Verminderung der Kraft in einer Körperhälfte wird Hemiparese genannt. Diese wird oft durch einen Schlaganfall verursacht, manchmal ist auch eine Hirnverletzung oder Sauerstoffmangel im Gehirn dafür verantwortlich. Eine Hemiparese tritt in der Regel im Gesicht, einem Arm oder Bein auf. Eine Kombination aus diesen drei Bereichen ist auch möglich. Diese Muskelschwäche oder Lähmung kann langfristig bestehen bleiben. Trotzdem ist es durch Physiotherapie möglich, Kraft wiederzuerlangen. Die Ergotherapie kann Ihnen zusätzlich helfen, um alternative Strategien für alltägliche Aktivitäten zu entwickeln.
Viele Überlebende eines Schlaganfalls berichten, dass sie leicht das Gleichgewicht verlieren. Manchmal tritt auch Schwindel oder das Gefühl ein, dass sich der Raum dreht. Diese Empfindungen können kommen und gehen, aber auch dauerhaft bestehen.
Die Physiotherapie ist der effektivste Weg, um Gleichgewichtsstörungen nach einem Schlaganfall zu bekämpfen. Ihr Physiotherapeut kann Ihnen sichere Gleichgewichtsübungen für zu Hause zeigen. Es helfen auch ausgewählte Yoga-Positionen, um das Gleichgewicht zu verbessern und Schwindelgefühle zu bekämpfen.
Sehprobleme, die durch einen Schlaganfall entstehen können, sind
Augenärzte und Ergotherapeuten können Sie über die beste Methode zur Bewältigung der Sehveränderungen beraten. Diese Fachkräfte können passende Therapien zum Ausgleich des Sehverlusts anbieten. Auch können spezielle Prismenlinsen, Sonnenbrillen, eine Augenklappe oder Augentropfen helfen.
Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen von Wörtern sind eine der bekanntesten Folgen eines Schlaganfalls. Sprach- und Sprechprobleme sind sehr folgenreich, da diese auch Angehörige betreffen können.
Eine logopädische Therapie kann Menschen helfen, mit Aphasie (Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen von Wörtern durch eine Hirnverletzung) und Dysarthrie (Schwierigkeiten beim Artikulieren von Wörtern aufgrund von Muskelschwäche oder verminderter Koordination der Gesichts- und Mundmuskeln) umzugehen.
Viele Betroffene eines Schlaganfalls leiden unter kognitiven Veränderungen. Sie haben Schwierigkeiten beim Lösen von Problemen, Gedächtnisstörungen oder verstehen Konzepte nicht. Der Schweregrad variiert von Patient zu Patient ganz individuell. Die Forschung zeigt aber eine Gemeinsamkeit: kognitive Therapie kann erheblich helfen!
Zu kognitiver Therapie gehören Übungen zu Verbesserung des Gedächtnisses und der Verarbeitungsgeschwindigkeit. Zusätzlich ist es wichtig seine Aufmerksamkeit zu trainieren und kompensatorische Strategien zu entwickeln. Dazu zählen das Erstellen von Listen, das Führend eines Plans oder das kognitive Training mit einer App wie myReha.
Ein einseitiger Schlaganfall kann zu Schwierigkeiten mit der Wahrnehmung auf der anderen Seite des Körpers führen. Das wird als Neglect bezeichnet. Ein Schlaganfall in der rechten Großhirnrinde führt dazu, die linke Körperhälfte vermindert wahrzunehmen. Somit wird automatisch nur eine Körperhälfte beansprucht und benutzt.
Je nachdem welcher Körperteil betroffen ist, kann ein Optiker, Neuropsychologie, Physio- oder Ergotherapeut helfen. Gemeinsam mit der richtigen Fachkraft kann ein Neglect bewältigt werden.
Viele Überlebende eines Schlaganfalls leiden nach dem Schlaganfall unter neu auftretenden Schmerzen. Häufige Orte für Schmerzen nach einem Schlaganfall sind:
Ruhe, Physiotherapie und Medikamente können Ihnen helfen, mit den Schmerzen fertig zu werden. Kopfschmerzen nach einem Schlaganfall erfordern besondere Aufmerksamkeit von Ihrem Arzt, aber sie können sich mit der richtigen Behandlung deutlich verbessern.
In Studien berichtet bis zur Hälfte der Patienten, dass sie nach einem Schlaganfall unter anhaltender Müdigkeit leiden. Bei einigen Betroffenen äußert sich dies in übermäßigem Schlaf oder der Unfähigkeit, sich ausgeruht zu fühlen. Andere wachen mitten in der Nacht auf und haben dann Schwierigkeiten wieder einzuschlafen. Oft fällt es dadurch schwer, tagsüber durchzuhalten. Über den Tag verteilte Nickerchen sind die Folge.
Diese Probleme können durch den Schlaganfall selbst bedingt sein. Manchmal sind aber sekundäre Ursachen wie Depressionen, Schmerzen oder Ernährungsmängel daran beteiligt. Wenn Sie unter Müdigkeit oder Schlafproblemen leiden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Ihr Arzt kann zusätzliche Tests durchführen, Medikamente gegen Schlaflosigkeit verschreiben oder andere Strategien zur Bewältigung anbieten.
Eine genaue Sprach- und Schluckuntersuchung kann Probleme beim Kauen und Schlucken identifizieren. Eine Schluckstörung nennt man auch Dysphagie. Sie eine häufige Folge eines Schlaganfalls. Die meisten Patienten sehen innerhalb der ersten Wochen nach einem Schlaganfall eine Verbesserung. Schluckbeschwerden können jedoch sehr gefährlich sein.
Das Verschlucken aufgrund der schlaganfallbedingten Muskelschwäche kann zu ernsthaften Erkrankungen führen. Dadurch kann z. B. eine Lungenentzündung (Aspirationspneumonie) oder sogar lebensbedrohliche Verlegungen der Atemwege entstehen. Eine Schluckstörung kann auch zu Infektionsproblemen führen. Mit Hilfe einer Ernährungstherapie können Sie die Fähigkeit zum sicheren Schlucken wiedererlangen. Manche Patienten brauchen auch die Unterstützung einer Sonde, um eine angemessene Ernährung zu erhalten.
Nach einem Schlaganfall leiden viele Patienten unter Inkontinenz, d. h. sie müssen urinieren, wenn sie es nicht wollen. Einige Betroffene leiden auch unter einem Blasenstau, d. h. der Unfähigkeit, zu urinieren, wenn sie es wollen. Beide Probleme lassen sich zum Glück mit medizinischer Behandlung und Physiotherapie meist in den Griff bekommen.
Probleme beim Wasserlassen können peinlich und lästig sein. Diskrete Produkte zum Schutz vor Blasenleckagen wie Binden für Männer und Frauen, Einwegunterwäsche und auslaufsichere Unterwäsche können Ihnen helfen, sich in der Öffentlichkeit sicherer zu fühlen.
Muskelschwäche (oder Muskelatrophie) nach einem Schlaganfall kann von einem Mangel an Bewegung kommen. Viele Patienten, die kürzlich einen Schlaganfall erlitten haben, benötigen in den ersten Tagen nach dem Schlaganfall Hilfe beim Aufstehen und Umhergehen. Zudem kann zu langes Liegen im Bett dazu führen, dass die Muskeln schrumpfen und Betroffene schwächer werden.
Muskelschwund kann durch vorsorgliche Rehabilitationsmethoden nach dem Schlaganfall verhindert werden. Hier werden die geschwächten Muskeln gezielt angesprochen, bevor sie schrumpfen. Es ist schwierig, sich von einer Muskelatrophie zu erholen, aber die richtigen Rehabilitationstechniken können dabei helfen. So kann die eigene Situation verbessert und die Muskeln langsam wieder aufgebaut werden.
Manchmal werden geschwächte Muskeln nach einem Schlaganfall steif und starr, möglicherweise zucken sie sogar von selbst. Muskelspastik und Steifheit sind oft schmerzhaft. Sie können zu einer verminderten Kontrolle der bereits geschwächten Muskeln führen.
Eine aktive Rehabilitation nach dem Schlaganfall kann diese Probleme verringern. Dazu gibt es eine Reihe von wirksamen medizinischen Behandlungen. Physiotherapeuten können Ihnen Übungen zeigen, die Sie zu Hause durchführen können, um Spastizität zu verhindern und zu lindern.
Bei manchen Menschen kommt es nach einem Schlaganfall zu Krampfanfällen aufgrund der unregelmäßigen elektrischen Gehirnaktivität. Die Vorbeugung von Krampfanfällen kann Teil des Pflegeprogramms nach einem Schlaganfall sein. Krampfanfälle werden in der Regel mit Medikamenten behandelt. Überlebende eines kortikalen Schlaganfalls haben ein besonders hohes Risiko. Auch Jahre später können Betroffene noch Krampfanfälle entwickeln.