January 22, 2024
Nach einem Schlaganfall sprechen Mediziner oft von Dysarthrie und Aphasie. Beide Störungen haben zwar viel gemeinsam, aber sie unterscheiden sich in wichtigen Dingen.
So unterscheiden sich Dysarthrie und Aphasie:
Aphasie ist eine Sprachstörung, die häufig wegen einem Schlaganfall oder einer Hirnverletzung entsteht. Bei dieser Sprachstörung wird es schwieriger, Sprache zu verarbeiten, zu verwenden und zu verstehen. Aphasie verändert nicht die Intelligenz.
Aphasie kann alle Formen der Sprache beeinflussen - Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben. Aphasie kann für die betroffene Person und für ihre Betreuer Frustration und Stress bedeuten. Eine Aphasie-Diagnose ist ungeplant, unerwartet und frustrierend, aber sie ist nicht hoffnungslos.
Menschen mit Aphasie wissen oft, was sie sagen wollen, können aber die Worte nicht finden – als ob das Wort auf der Zunge liegt. Es gibt verschiedene Arten von Aphasie, die in unterschiedlichem Ausmaß auftreten können.
Dysarthrie ist eine Sprechstörung, die meistens durch "undeutliche Sprache" erkennbar ist. Eine Person mit Dysarthrie kann zwar sprechen, ist aber wegen Muskelschwäche oder Lähmungen schwer zu verstehen. Wie die Aphasie kann auch die Dysarthrie von leicht bis schwer reichen.
Bei manchen Menschen kann sich der Schweregrad wegen Faktoren wie Müdigkeit oder Medikamenten unterscheiden. Das Sprechen kann nicht nur undeutlich sein, sondern auch schneller oder langsamer als gewöhnlich, in geringerer Lautstärke oder in einem untypischen Rhythmus erfolgen.
Dysarthrie und Aphasie haben viele Gemeinsamkeiten. Beide sind Kommunikationsstörungen. Beide können die Folge eines Schlaganfalls sein. Sie können sogar zur gleichen Zeit auftreten. Beide Erkrankungen können die Kommunikation erschweren. Der Unterschied: Dysarthrie ist eine Sprechstörung, Aphasie ist eine Sprachstörung.
Wie die Aphasie ist auch die Dysarthrie manchmal die Folge eines Schlaganfalls oder einer Hirnverletzung. Dysarthrie kann aber auch wegen vieler anderer Krankheiten verursacht werden, wie ALS, Parkinson, Zerebralparese, Multiple Sklerose (MS), Chorea Huntington oder Muskeldystrophie.
In der ersten Zeit nach einem Schlaganfall kann es zu einer gewissen Verbesserung kommen, die man "Spontanheilung" nennt. Das bedeutet, dass sich das Gehirn von selbst heilt. Danach kann es weiter besser werden, aber nicht mehr so schnell.
Um die Genesung Ihres Gehirns zu beschleunigen, hilft eine Sprachtherapie. Dabei ist wichtig: Mit intensivem Üben von mindestens 5 Stunden pro Woche können viele Menschen auch noch Jahre nach einem Schlaganfall Verbesserungen sehen. Ein Logopäde ist der richtige Therapeut für Aphasie. Zusammen mit einer App wie myReha übt man richtig, da sie gezielt für Menschen mit Aphasie entwickelt wurde.
Die Behandlung von Dysarthrie hängt von der zugrundeliegenden Erkrankung und dem Ausmaß der Sprechstörung ab. Zu den gängigen Techniken, die für Menschen mit Dysarthrie nützlich sein können, gehören:
● Verlangsamung des Sprechtempos
● Sprechen in höherer Lautstärke
● Üben, Laute und Wörter überbetont auszusprechen
● Mehr Atem beim Sprechen verwenden
Manchmal werden auch Übungen zur Stärkung der Mund- und Zungenmuskulatur empfohlen. Für Menschen mit schwerer Dysarthrie kann eine unterstützte Kommunikation hilfreich sein, wenn andere ihre Sprache nicht verstehen können. Dabei kann es sich um einfache Hilfsmittel wie Stift und Papier oder um moderne Hilfen wie Apps handeln.